Mehr als nur Pulverbeschichtung

Die Pulverbeschichtung ist eine umweltfreundliche Lösung, die chemisch und mechanisch äußerst beständige Oberflächen mit hohem Korrosionsschutz ermöglicht.

Bei der Pulverbschichtung werden keine Lösungsmittel verwendet und durch die Rückgewinnung des Pulvers ist das Verfahren nahezu abfallfrei. Dadurch ist die Pulverbeschichtung besonders umweltfreundlich. Ein weiterer Pluspunkt des Verfahrens sind die positiven Oberflächeneigenschaften: Neben Chemikalien- und UV-Beständigkeit zeichnen sich Pulveroberflächen durch ihre Unempfindlichkeit (stoß-, schlag-, kratz- und abriebfest sowie sehr  temperatur- und witterungsbeständig), hervorragende Kantendeckung und ihren hohen Korrosionsschutz aus. Diese Qualitätseigenschaften ergeben sich bereits im Ein-Schicht-System. Im Duplexverfahren mit einer Basisschicht aus Zink, Zinklegierungen oder KTL ist auch eine Pulverbeschichtung für besonders hohen Korrosionsschutz (>1000 h) gegen Grundmetallkorrosion (Salzsprühtest nach DIN 50021 SS) möglich.

Pulver bringt Farbe auf das Bauteil

Die mechanisch extrem beanspruchbare Pulveroberfläche ist gleichzeitig elastisch und dadurch in gewissen Maßen auch biegefähig bzw. verformbar. Die dekorative Oberfläche genügt zudem hohen optischen Ansprüchen. Mit dem gesamten RAL-Farbspektrum sowie Sonderfarben, NCS- und RDS-Farbsystemen ist eine sehr individuelle Farbgebung möglich, während z. B. mit KTL fast nur schwarze, selten auch weiße oder graue Oberflächen abgebildet werden können. Mit ihren technischen Eigenschaften in Verbindung mit den vielfältigen farblichen Möglichkeiten bietet die Pulverbeschichtung klare Vorteile gegenüber anderen Verfahren wie der Nasslackierung oder KTL. So sind auch dickere Schichten realisierbar, was eine höhere Korrosionsbeständigkeit der Bauteile mit sich bringt. Außerdem zeichnet sie sich gegenüber diesen Verfahren durch eine höhere Temperaturbeständigkeit  aus.

Verfahren für vielfältige Anwendungen

Diese Eigenschaften machen Pulverbeschichtungen für zahlreiche Anwendungen interessant. So werden Pulverbeschichtungen etwa im Bereich Automotive (In- und Exterieur, z. B. Beschattungssysteme, Befestigungssysteme, Steinschlagschutz für Bauteile im Fahrwerksbereich), für Schienenfahrzeuge, in der Baumaschinenindustrie (Türen, Abdeckungen, Gehäuseteile für Stapler etc.), der Elektroindustrie (Klimageräte, Wechselrichtergehäuse usw.) oder dem Geräte- und Anlagenbau (Zaun- und Sicherheitstechnik) eingesetzt. Auch bei Objekteinrichtungen (z. B. Regalsysteme, Möbelprofile), in der Schaltschrank- oder Verpackungsindustrie kommen Pulverbeschichtungen zum Einsatz, ebenso für Fassadenelemente und Strukturteile.

Holzapfel Group arbeitet mit spezieller Vorbehandlung

Die Holzapfel Group stellt dem Pulverprozess eine hochwertige, speziell auf automotive Anforderungen abgestimmte intensive mehrstufige Vorbehandlung voran, die eine Entfettung und Zink-Phosphatierung einschließt. Dadurch lassen sich selbst verölte Teile oder geschweißte/gelötete Baugruppen o. ä. bearbeiten. Die Phosphatierung bildet eine Konversionsschicht, die eine hervorragende Haftung der nachfolgenden Pulverschicht auf dem Grundwerkstoff ermöglicht. Beim Pulverprozess wird Pulver elektrostatisch aufgeladen und auf das zu beschichtende, elektrisch leitfähige Bauteil (Stahl und verzinkte Metalle) aufgesprüht. Anschließend wird das Pulver bei ca. 200°C eingebrannt. Dadurch erhält die Schicht eine dauerhafte Verankerung mit dem Werkstück und ihre sehr dekorative Optik. Die aufgebrachten Schichtstärken betragen zwischen 60 und 120 µm. Die Pulverrückgewinnung mit sehr hoher Materialausnutzung im Kreislaufbetrieb und kurze Beschichtungszeiten – die elektrostatische Aufladung und der Aufbau der Schichtstärken erfolgen in einem Arbeitsgang – machen das Verfahren zudem besonders effizient. Auch im Verfahrensablauf bringt die Pulverbeschichtung Vorzüge mit sich, da sie einen hohen Automatisierungsgrad ermöglicht. So gibt es etwa keine Tropfenbildung, und die standardisierte Verarbeitung bietet eine hohe Prozess- und Produktionssicherheit.