Laser ermöglicht schonendes, selektives Abtragen der KTL-Beschichtung

Es gibt Anwendungen, bei denen KTL-beschichtete Bauteile einen beschichtungsfreien Bereich benötigen, etwa um leitfähige Stellen zu schaffen. So werden lackfreie Bereiche auch dann interessant, wenn ein Kontakt (Stromfluss) benötigt wird, z. B. bei Aufstecklaschen für Kabel oder Kontaktflächen an Riemenscheiben. Auch für Verschraubungen, an denen ein evtl. Setzverhalten vermieden werden soll, sind beschichtungsfreie Stellen gefordert.

Ein anderer Anwendungsfall sind Markierungen und Kennzeichnungen: Insbesondere in der Automobilindustrie sind Kennzeichnungen mit Barcodes oder Artikelnummern zur Identifizerung, Rückverfolgbarkeit und Prozesssteuerung gefragt.

 

Bisherige Methoden zum Schaffen beschichtungsfreier Bereiche

Um beschichtungsfreie Bereiche zu schaffen, die für die Funktionssicherheit und für weitere Bearbeitungsschritte (wie z. B. Kleben) erforderlich sind, werden bisher aufwendige Abdeckungen (Maskierungen) benötigt. Meist sind dafür auch weitere Prozessschritte zum Anbringen und Entfernen der Abdeckungen notwendig, die den Handlingaufwand deutlich erhöhen. Zugleich bieten die konventionellen Methoden der Maskierung wie Abkleben, das Anbringen von Stopfen oder Magneten oder auch die flächige Maskierung wenig Sicherheit. Zum einen müssen sie die Vorbehandlung und den eigentlichen KTL-Prozess überstehen. Da das Werkstück beim KTL-Prozess in einen wässrigen, elektrisch leitfähigen Lack getaucht wird, unterwandert dieser Lack häufig die Stopfen oder nicht flüssigkeitsdichte Klebungen. Der abgeschiedene Lack wird zudem bei ca. 200 °C eingebrannt – ein Prozessschritt, den viele Stopfen und Abdeckungen ebenfalls nicht überstehen.
Die bislang einzige einigermaßen prozesssichere Lösung ist die Abdeckung mittels Verschraubung und Dichtungsring/Gummi, aber bei komplexen, tiefen Bauteilen mit Aushöhlungen etc. ist diese Methode meist nicht anwendbar.

Lasertechnisches Abtragen der KTL-Beschichtung als Lösung

Die Holzapfel Group kann organische Schichten wie KTL mittels eines neuen, schonenden Verfahrens zur lasertechnischen Bearbeitung flächig, aber auch selektiv entfernen. KTL-beschichtete Bauteile können beschriftet, mit einem Logo oder einer Kennzeichnung bzw. Markierung versehen werden, indem die KTL-Schicht mit dem Laser abgetragen wird. Der Laserstrahl entfernt konturtreu und wiederholgenau die Deckschicht, ohne den darunterliegenden Grundwerkstoff zu beeinträchtigen. Durch den KTL-Beschichtungsprozess und den nachgelagerten Abtrag der Lackschicht kann ggf. auch die Phosphatschicht erhalten bleiben. Dies hängt von der Bauteilgeometrie sowie der Toleranzlage ab und wird im Bedarfsfall individuell geprüft.
Die hohe Fehler- und Ausschussquote anderer Methoden wie Abkleben oder Abstopfen wird komplett vermieden. Der Handlingsaufwand des Abdeckens sowie die Nacharbeit entfallen ebenfalls. Die Laserbearbeitung ermöglicht das prozesssichere Entfernen der KTL-Deckschicht auch bei komplexen Bauteilen, bei Vertiefungen oder in Innenbereichen. Auch unebene, z. B. wellenförmige oder strukturierte Flächen können mittels Laserbearbeitung schonend von der KTL-Schicht befreit werden. Durch das saubere Entfernen der Beschichtung entstehen klare, gratfreie Konturen. Das vielseitige und flexible Abtragungsverfahren ermöglicht eine hohe Bandbreite an filigranen Formen, Beschriftungen und Kennzeichnungen wie bspw. Logos, Barcodes, Artikelnummern u.v.m., die direkt mittels CAD-Daten definiert werden.

Weitere Informationen

Details zur lasertechnischen Bearbeitung KTL-beschichteter Bauteile auf der Verfahrensseite

Die KTL-Deckschicht kann gezielt mittels eines schonenden und konturtreuen Laserverfahrens entfernt werden.